23. Juni 2014

Wie legt man eine Blumenwiese an?

Erdhummel auf Sandthymian.
 Ein idealer Bodendecker, der sogar trittfest ist und maximal 10cm hoch wird: Der Sandthymian (Thymus serpyllum) blüht von Juli bis September und wird von zahlreichen Insekten besucht. Er eignet sich als pflegeleichter Ersatz für Rasen sowie als Bodendecker für die Grabbepflanzung.
(Foto: Anja Grabs)

Wer eine Blumenwiese anlegt, holt sich nicht nur bunte Schmetterlinge in den Garten, sondern bietet damit auch, der für den Menschen wichtigsten Wildtierart einen Lebensraum: der Wildbiene. Es gibt in Deutschland circa 550 Wildbienenarten, wovon über die Hälfte als bestandsgefährdet gelten. Für die Arterhaltung der meisten Pflanzen sind Wildbienen durch ihre Bestäubungsleistung unabdingbar.
Leider bieten monotone Rasenflächen der Wildbiene keinen Lebensraum, da sie insbesondere auf den Nektar von Wiesenblumen angewiesen ist.
Wer außerdem Schmetterlinge im Garten haben will, muss den Schmetterlingsraupen die notwendigen Futterpflanzen zur Verfügung stellen, auch sie bestehen zum großen Teil aus Wiesenkräutern. Die Wiese wird am besten mit einer Sense, einem elektrischen Balkenmäher oder  einem elektrischem Rastentrimmer gemäht.

Schritt für Schritt zur Blumenwiese
  1. Fläche auswählen: Dies kann eine „wilde Ecke“ im Garten sein oder auch ein Begleitstreifen an einer Hecke oder ein Randstreifen am Rasen oder Gebäude. Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt. Auch Trampelpfade durch die Wiese sind durchaus denkbar, sie machen die Wiese erlebbarer und bieten den Bienen zusätzliche Nistmöglichkeiten, da die meisten Arten direkt im Boden nisten.
  2. Die  ausgewählte Fläche wird nur noch einmal im Jahr, nach dem 1. September, gemäht. Das Mähgut sollte abgeräumt werden, so dass die Fläche dauerhaft immer mehr abgemagert wird. Sie darf nun auch nicht mehr gedüngt werden. Wiesenblumen wachsen besonders gut auf sandigen, nährstoffarmen Böden!
  3. Nun heißt es abwarten. Die Blumenwiese wird sich im Laufe der Jahre zu einer Oase entwickeln. Der Wind und die Vögel werden immer wieder neue Samen und somit neue Blumenarten eintragen, die sich im Konkurrenzkampf mit den anderen Blumen auf der Wiese behaupten müssen. Nur die stärkste Art wird irgendwann die Fläche zum größten Teil eingenommen haben und die Wiese in dieser jeweiligen Farbe erstrahlen lassen.

Es ist nicht notwendig Samenmischungen auf die Fläche zu streuen. Falls nur noch ein- bis zweimal im Jahr gemäht wird, entsteht garantiert eine Blumenwiese, auf der ausschließlich standortangepasste Arten wachsen werden. Der Brandenburger Sandboden bietet dafür einen idealen Ausgangszustand. 

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