14. April 2013

Glosse up for what? (Glosse up for grabs)


Foto: Jeroen van Oostrom/freedigitalphotos.net



Was ist eigentlich die Glosse up for grabs? „Up for grabs“ ist englisch und bedeutet übersetzt „bereit zum Abholen“. Ein Wortspiel mit Doppeldeutung, da mein Nachname Grabs ist und sich demnach auch die Übersetzung ergibt „bereit für Grabs“.

Das Wort Glosse ist griechisch und bedeutet Zunge/Sprache. Es handelt sich um einen satirischen und polemischen Meinungsbeitrag, der oft provokant ist und mithilfe einseitig formulierten Argumenten keinen Konsens sucht. Es geht nicht darum, Meinungen zu teilen sondern lediglich die mögliche gegenteilige Meinung auszuschalten, indem man durch scharfe, direkte Äußerungen, teilweise mit persönlichen Angriffen, den Gegner demaskiert und so versucht seinen eigenen Argumenten zum Durchbruch zu verhelfen. Aufgelockert wird der Text mit Satire, meist in Form von Übertreibungen oder ganz bewusst eingesetzten Klischees.

Die Zeitungen sind voll mit ernsthaften Nachrichten, daher werden Glossen seit eh und je gerne eingesetzt, um eine Leichtigkeit und Humor in die Zeitungen zu bringen und ganz bewusst aktuelle Themen "auf die Schippe" zu nehmen. Ein bekannter Glossenschreiber ist Hans Zippert: ein ehemaliger Chefredakteur der Satirezeitschrift „Titanic“. Seine Kolumne „Zippert zappt“ erscheint regelmäßig auf der Titelseite der Welt. Auch die Kolumnen, „Streiflicht“ auf der Titelseite der Süddeutschen Zeitung sowie „Zwiebelfisch“ in der Kulturbeilage des Spiegel, sind Glossen.

Die Glosse up for grabs erscheint in jeder Kappstromausgabe.

Im Allgemeinen sind Glossen in erster Linie als Satire zu verstehen. Daher bitte ich auch meine Leser um Folgendes: Immer schön locker bleiben! 

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